Blutegeltherapie


Wie wirkt die Blutegeltherapie?

Durch den Biss bzw. den Speichel des Egels gelangen verschiedene Substanzen in den Blutkreislauf des Pferdes. Die bekanntesten Substanzen sind Histamin, Calin, Hirudin, Hyaluronidase, Kollagenase und Hirustasin. Diese Stoffe wirken blutverdünnend, entzündungshemmend und zum Teil antibiotisch. Ebenso haben sie eine positive Auswirkung auf die Gewebeheilung.

 

Daher wird der Blutegel als Fertigarzneimittel eingestuft und darf nicht an Tieren angesetzt werden, die zur Schlachtung bestimmt sind!

 

 

 

Was gibt es zu beachten?

Da die Egel bei ihrem Wirt sehr wählerisch sind, muss die Haut frei von Chemikalien oder stärkeren Geruchsstoffen sein (bitte mind. 3 Tage vor der Therapie keine Fliegensprays, lokale Salben oder Futter mit ätherischen Ölen verwenden).

 

Hat der Egel dann gebissen,  saugt er über ca. 15 - 60 min (teilweise auch 120 min) etwa 20 - 50 ml Blut. Nochmal die selbe Menge ist als Nachblutung zu erwarten. Diese erstreckt sich über 12 bis 24 Stunden und gleicht dem entgiftenden Aderlass.

Allgemeine Behandlungsindikationen:

  • Hufrehe
  • Hufrollenentzündungen
  • Gelenkgallen
  • Kreuzverschlag
  • Hautveränderungen
  • Sattel- oder Gurtdruckstellen
  • Arthrose
  • Sehnenentzündungen
  • Mauke
  • Abszesse

Behandlungsverbote:

  • Vorhandensein maligner Tumore
  • aktuelle Schmerzmitteleinnahme
  • Anämie (Blutarmut)
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Einnahme blutgerinnungshemmender oder blutverdünnender Medikamente
  • Diabetes mellitus
  • Erysipel
  • schlechter Allgemeinzustand (Fieber)
  • Quecksilberhaltige Medikamente